Anlässlich der Eröffnungsproduktion des Schauspiels im Jahr 2023, einer Uraufführung, die eine Überschreibung des berühmten Romans „1984“von George Orwell von Kristo Sagor war, hat die Stiftung die Produktion mit der Anschaffung einer Tonanlage finanziell gefördert. Für die Inszenierung von „1984“ gab es eine spezielle, besondere Raumklanginszenierung vom Komponisten Sergej Maingardt. Die Kammerspiele wurden in ein lebendiges Raumlabor verwandelt. Zu den atmosphärischen Klängen kamen noch Chöre (15 Mitglieder*innen der Bürger*innen-Ensembles) und Bewegungsarbeit dazu. Der 1981 in Kasachstan geborene Komponist, Produzent und Performer Sergej Maingardt bewegt sich im Spannungsfeld von Tonkunst und Wissenschaft. In seiner künstlerischen Arbeit interessiert ihn vor allem die Frage, wie neueste Technologien menschliches Erleben beeinflussen. Maingardt studierte in Köln und Düsseldorf elektronische Musik, Medientechnik und Kulturanalyse.
Das Staatstheater Darmstadt erklärte in seinem Antrag die Notwendigkeit, neuer, elektroakustische Anschaffungen. Hier die Beschreibung dieser Anschaffungen von Sebastian Franke (Leiter der Tonabteilung):
"Nach umfangreichen Messungen und Hörtests hat sich gezeigt, dass in den Kammerspielen trotz vieler baulicher Schwierigkeiten eine gute Audio -3D-Immersion möglich ist. Hier geht es darum, zugespielte Musiken und Geräuschlandschaften so aufzubereiten und auf Lautsprecher zu verteilen, dass das Publikum in einem dreidimensionalen Hörfeld in das Klanggeschehen von allen Seiten und auch von oben und ggf. auch von unten eingehüllt werden kann. Trotz der niedrigen Decke und der nahen Rückwand haben wir eine Aufstellung gefunden, die über die aktuelle Installation hinaus mit nur vier weiteren Lautsprechern nebst Verstärker und einer die Zuspielung aufbereitenden Software eine dauerhafte Festinstallation in den Kammerspielen ermöglicht, die für eine Studiobühne ganz und gar außergewöhnlich ist. Wir hoffen, dass wir für diese besonderen klanglichen Ausdrucksmöglichkeiten der Bühne in den nächsten Jahren immer wieder Regieteams, Sounddesignerinnen und Musikerinnen begeistern können. Die Anlage verbleibt in den Kammerspielen, ist somit nachhaltig und steht jeder Produktion in den Kammerspielen zur Verfügung."
Die Anlage wird ebenfalls in der Produktion AUSLÖSCHUNG. EIN ZERFALL (Thomas Bernhard) eingesetzt.